Aufgrund der teilweise gestempelten Keramik wird der Befund in die Mitte des 2. Jh. n.Chr. datiert. Die
Grubenfüllung entstand nicht am Ort ihrer Deponierung, da die Asche abgekühlt in die Grube gelangte. Die Keramik kam stark zerscherbt in die Grube. Der relativ gleichförmige Grad der Zerscherbung deutet auf ein absichtliches
Zerkleinern der Gefäße hin.
Die Lage der Fundstelle unweit eines Grabhügels erinnert an die Fundsituation der „Aschengruben“ im 13 km nördlich
gelegenen Oberlöstern, Kr. Merzig-Wadern oder den „Aschengruben“ unter dem Grabhügel von Siesbach, Kr. Birkenfeld. Es ist also unbedingt von einem Zusammenhang des Befundes mit dem Totenritual auszugehen. Es handelt sich jedoch
nicht um ein Grab, sondern allenfalls um Scheiterhaufenüberreste.
E.Glansdorp, E. Jäckel (1998)
Weitere Informationen zu diesem Thema bei:
Abegg A., Der römische Grabhügel von Siesbach, Kreis Birkenfeld, in: Trierer Zeitschrift 52, 1989, 171-278.
Glansdorp E. u. Jäckel E., Hinweise auf eine reiche kaiserzeitliche Bestattung in Höchsten (Kr. Saarlouis), in:
Historischer Verein Schmelz (Hrg.), Schmelzer Heimathefte 8, 1996, 5-52.
Wigg A., Zu Funktion und Deutung der „Aschengruben“, (M. Struck (Hrg.), Römerzeitliche Gräber als Quellen zu
Religion, Bevölkerungsstruktur und Sozialgeschichte), Mainz 1993, 111-116.
|